Montag, 10. Januar 2011

Lügen im sunnitischen Islam


Von dem offiziellen ägyptischen Rechtsgutachtergremium der al-Azhar-Universität zur Erstellung von Rechtsgutachten

Rechtsgutachten-Nr.: 19876 vom 22.07.2004

Frage: "Wie steht der Islam zum Thema Lüge?"



Antwort: "1. Die Vorbeugung oder Verhinderung [arab. al-wiqaya]: 'al-waqy', 'al-waqiya' und 'al-waqa’' sind alles Ableitungen aus dem Stamm 'waqa' [bewahren, vorbeugen]. Allah sagte im Koran: 'O die ihr glaubt, fürchtet Allah, wie man ihn wahrhaft fürchten soll! Und sterbt nicht, außer ihr seid gottergeben' (Sure 3,102). Hier wird "ittaqa' [im Sinne von Gottesfurcht] verwendet. Gottesfurcht und Vorbeugung sind gleichbedeutend, denn beide Worte stammen von einem Substantiv ab. So wie man der Kälte mit Hilfe dicker Kleidung vorbeugt oder sie verhindert, beugt man Allahs Qualen mit Gottesfurcht vor und wehrt die Pfeile mit einem Schutzschild ab. In diesem Sinne bedeutet die Vorbeugung [arab. wiqaya] eine Maßnahme, die etwas Schlimmeres abwehrt oder verhindert. Allah sagte über die Vorbeugung: ' Die Gläubigen sollen sich nicht Ungläubige zu Freunden nehmen anstelle der Gläubigen - und wer das tut, der hat nichts mehr mit Allah zu tun - es sei denn, dass ihr euch vorsichtig vor ihnen hütet.' (Sure 3,28).

Die „taqiya“ wird angewandt, wenn es notwendig ist. Ibn Abbas [ein Cousin Muhammads, prominenter Ausleger des Korans und Überlieferer der Aussprüche Muhammads] erklärte die „taqiya“ folgendermaßen: 'Man spricht Worte [der Verleugnung des Islam], während man innerlich fest [an den Islam] glaubt.' Dies wurde von Allah auch [im Koran] erwähnt: 'Derjenige, der Allah verleugnet, nachdem er geglaubt hatte – außer wenn jemand gezwungen wird, während sein Herz im Glauben Frieden gefunden hat – nein, derjenige, der seine Brust dem Unglauben öffnet, über den kommt Gottes Zorn.' (Sure 16,106).

2. Das Wortspiel [arab. al-ma'arid] bezeichnet eine Art der Lüge. Es beinhaltet das Aussprechen eines Wortes, das mehrere Bedeutungen haben kann. Damit stellt eine Bedeutung den Feind zufrieden, während er [der Redende] innerlich eine der andere Bedeutungen dieses Wortes meint. Z. B.: Würde jemand von einem Muslim verlangen, den Propheten [Muhammad] - Allahs Segen und Heil seien auf ihm, zu verleugnen - dann könnte er sagen: 'Ich verleugne den Propheten (an-nabiy).' Hier meint er jedoch [als zweite Bedeutung von nabiy] eine erhöhte Stelle der Erde.

3. Die Verstellung [arab. al-mudara]: Das bedeutet die Aufopferung des diesseitigen Lebens zugunsten des Jenseits ... Im Gegensatz dazu bedeutet die Schmeichelei [arab. al-mudahana] die Aufopferung des Islam zugunsten des diesseitigen Leben. Die Rücksichtsnahme ist erlaubt, die Schmeichelei ist verboten. In der authentischen Überlieferungssammlung von al-Bukhari und Muslim überlieferte Aischa - Allahs Wohlgefallen sei auf ihr -: 'Ein Mann wollte sich mit dem Propheten Allahs treffen - Allahs Segen und Heil seien auf ihm - als ich dort [bei Muhammad] war. Nachdem Muhammad ihm die Haustür öffnen ließ und ihn gesehen hatte, sagte er: [Dieser Mann ist] 'der schlimmste aus diesem Stamm.' Als sich Muhammad mit ihm zusammen setzte, lächelte er [Muhammad] ihn an und behandelte ihn freundlich.' Als der Besucher gegangen war, wunderte sich Aischa: 'Allahs Prophet, als Du den Besucher getroffen hast, hast Du ihn angelächelt!' Er [Muhammad] antwortete: 'Aischa, wann hast Du mich grob erlebt? Der schlimmste Mensch am jüngsten Tag ist für Allah jemand, den die Menschen meiden, um damit seiner Bosheit zu entgehen.'... Abu ad-Darda sagte: 'Wir [Muslime] lächeln Menschen an, während wir diese im Herzen [innerlich] verfluchen. Das ist die Bedeutung der Rücksichtsnahme (oder Verstellung) [arab. al-mudara].

4. Die Lüge [arab. al-kadhib]: Es ist bekannt, dass das Lügen [im Islam] verboten ist. Es wird jedoch in Fällen erlaubt, die einige muslimische Gelehrte gemäß der authentischen Überlieferungen definiert haben, um einen Vorteil zu erlangen: 'Man darf im Krieg lügen, denn der Krieg ist ein Betrug. Man darf lügen, um Menschen miteinander zu versöhnen. Ein Ehepaar darf sich gegenseitig belügen, z. B. in Sachen der Liebe, um das weitere Zusammenleben zu ermöglichen.' Einige muslimische Gelehrte erlaubten das Lügen über diese [genannten drei Fälle] hinaus, und zwar, wenn man nur durch Lüge sein Ziel erreichen kann. Allerdings darf das Lügen hier keinem Menschen Schaden zufügen. Diese [Gelehrten] erlauben das Lügen auch, um einen Menschen vor etwas Bösem zu bewahren. Z. B. hat Allahs Prophet - Allahs Segen und Heil seien auf ihm - den Mördern von Ka'b b. al-Ashraf erlaubt, sagen zu können, was sie wollten. Auch Ibn Ilat hat die Einwohner Mekkas belogen [mit der Erlaubnis Muhammads], um an ihr Geld kommen zu können."

Quelle: www.al-eman.com/Ask/ask3.asp?id=19876&hide1=2&Next=&select1=*&select2=*&rad1=&dbegin=&mbegin=&ybegin=&dend=&mend=&yend=&rad2=MOF&idser=&wordser=%E3%DA

Ubernommen vom Institut für Islamfragen

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was würden sie denn von einem "Institut für Christenfragen der islamischen Allianz D, Ö und CH" halten? Nicht sonderlich viel, oder? Sie zirkeln mit ihren Quellangaben im eigenen Dunstkreis und scheinen das nicht einmal zu bemerken.

Fragen sie doch einmal jemand unabhängiges, evtl. einen atheistischen Wissenschaftler.

Gisela hat gesagt…

Liebe/r Anomymus,

Das Institut für Islamfragen hat hier lediglich die Antwort der rennomierten Al-Azhar-Universitaet dokumentiert, mehr nicht.

Auch sonst arbeitet das Institut für Islamfragen nach wissenschaftlichen Kriterien.

Zu glauben ein Wissenschaftler sei in Sachen Islam objektiver, weil er Atheist ist, halte ich im besten Fall für naiv.

Die Masse der heutigen atheistischen Islamwissenschaftler hängt übrigens linken Ideologien an, die mit ihren Dogmen und Denkverboten die Wirklichkeit oft mehr Verzerren, als das Christentum.

Die schlimmste dieser Auffassung besteht darin, dass es ja sowieso keine Wahrheit gebe, was interessengeleiteten Verzerrungen Tür und Tor öffnet.