Montag, 21. Juni 2010

“Mein Leben als Moslem – mein Leben als Christ”


Im mit ca. 150 Zuhörern vollbesetzten Saal im “Treffpunkt Leben” in Reutlingen erzählte Dündar Karahamza authentisch und mit viel Überzeugung die Geschichte seines Lebens. Er beschreibt den gespannt zuhörenden Gästen, wie er in Deutschland erstmals durch seine Frau mit gelebtem Christentum konfrontiert wird, was zur Folge hat, dass er sich zunächst verstärkt dem Islam zukehrt.

Er erfährt jedoch keine Ablehnung und Feindschaft, sondern die Christen der Gemeinschaft seiner Frau beten für ihn und respektieren Dündar als Mensch. Diese Zuwendung und Freundlichkeit hilft ihm schließlich, sich für das Evangelium zu öffnen. Ihm wird klar, dass er im Islam keine persönliche Beziehung zu Gott hat, sondern er ständig damit beschäftigt ist, seine islamischen Pflichten zu erfüllen.

Es sind nicht die politischen oder religiösen Endlos-Diskussionen, es sind nicht die besseren Überzeugungen und besseren Argumente, die ihm die Augen öffnen. Er liest in der Bibel und kann diesem Wort nichts entgegen setzen. So wendet er sich schließlich vom Islam ab und wird Christ.

Karahamza zeigt uns in seiner Rede dennoch deutlich, dass der Islam unter einem anderen Geist steht, der den Moslems keinen inneren Frieden beschert, sondern letztlich ständiges Suchen und Zweifel. Seine Botschaft: wir Deutschen, vor allem die Christen, sollten die Anwesenheit der vielen Muslime in unserem Land weniger als Bedrohung, sondern eher als Chance begreifen, denn die Menschen, die im Regelwerk des Islam, der sie unterdrückt, gefangen sind, sind fast immer offen für ein Gespräch über den Glauben, wenn denn die Christen für ihre Werte und ihren Glauben einstehen.

In der anschließenden ausführlichen Fragerunde werden Fragen der Zuhörer zu diversen Themen erörtert. Den Zuhörern wird erklärt, dass das Thema Gewalt, ganz speziell auch Gewalt gegenüber Frauen, ein ernstzunehmendes Thema im Islam ist, da es auf die Aussagen im Koran basiert und von Muslimen schon deswegen anders gesehen wird, weil alle Ungläubigen aus islamischer Sicht im „Haus des Krieges“, die Muslime dagegen im „Haus des Islams“ leben. Die Trennung von Kirche und Staat in unseren Ländern ist im islamischen System aufgehoben und hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass Mohammed nicht nur Religionsstifter, sondern auch Staatsgründer war.

Wir durften zudem aus Karahamzas Ausführungen lernen, dass der intensive christlich-islamische Dialog, der hier von den Kirchen betrieben wird, nur unter den Vorzeichen möglich ist, dass Christen ihren Glauben offen bekennen und nicht eine verlogene scheinbare Einheit demonstrieren, indem sie ihre zentralen Positionen im Glauben aufgeben. Karahamza: “Wenn Christen so auftreten, dann werden sie für Muslime unglaubwürdig. Kein Muslim wird ihnen abnehmen, dass ihnen ihr Glaube wichtig ist, den sie so leichtfertig aufgeben.”

2 Kommentare:

gorisnet hat gesagt…

Danke für den tollen Vortrag von Dündar Karahamza. Er hat genau den richtigen Ton getroffen und uns aufgerüttelt: Es liegt in unserer Verantwortung, die Muslime hier mit dem Evangelium bekannt zu machen. Seine Geschichte macht uns Mut, offen, liebevoll und mit einer klaren Botschaft auf Muslime zuzugehen.

Gledwood hat gesagt…

Hallo Gisela!

Ich bin christlich, Hindu (siddha Yoga), teknoheidnisch und buddhistlisch gewesen... jetzt bin ich wieder christlich..!

Viele Grüße aus London

Gledwood