Samstag, 23. Oktober 2010
Prozess gegen Elisabeth Sabaditsch-Wolff
Gegen Elisabeth Sabaditsch-Wolff beginnt am 23. November 2010 in Wien ein Prozess wegen "Volksverhetzung” und "Herabwürdigung religiöser Lehren”. Der Prozess hat große Ähnlichkeiten mit dem Prozess gegen Geert Wilders in den Niederlanden.
Gegenstand der Anklage ist schon allein die Tatsache, dass sie überhaupt islamkritische Seminare abhält. So wird ihr laut Anklageschrift beispielsweise folgende Aussage als "Verhetzung" zur Last gelegt:
"Scharia ist ein absolutes Nein, wir wollen kein Gender-Apartheid, keine Ghettos, keine soziale und kulturelle Diskriminierung, keine Polygamie, keine Theokratie, keinen Hass…"
Es gibt jetzt eine Webseite zur Unterstützung von Elisabeth Sabaditsch-Wolff, auf der es weitere Informationen zum Prozess gibt.
Montag, 11. Oktober 2010
Neues Buch: "Feindbild Islamkritik"
Ganz neu erscheinen ist ein von Hartmut Krauss herausgegebener Sammelband mit 22 Autoren, der jeden Islamkritiker interessieren dürfte. Hauptthema des Bandes ist die Verteufelung jeglicher Islamkritik als "Rassismus" und "Fremdenfeindlichkeit". In der Vorankündigung (www.hintergrund-verlag.de) zum Buch heißt es:
Um das innereuropäische Protestpotenzial gegenüber der islamischen Herrschaftskultur möglichst schon im Keim zu ersticken, haben muslimische Verbände mit staatlicher und medialer Unterstützung sowie im Verbund mit Konvertiten und islamophilen Kräften eine weit verzweigte Drohkulisse aufgebaut. Diese „Szene“ ist darauf ausgerichtet, Kritik am Islam per se in die Verdachtszone des „Rassismus“ und der „Fremdenfeindlichkeit“ zu rücken, um so von der Tatsache abzulenken, dass der Islam selber das religiös-ideologische Fundament einer autoritären, repressiven und reaktionären Herrschaftsformation bildet.
Andererseits ist die Diskursmacht der kritischen Islamanalyse, d.h. ihre Fähigkeit und Möglichkeit, angesichts einer überwältigenden Fakten- und Ereignislage größere Teile der Gesellschaftsmitglieder von der Richtigkeit und Angemessenheit ihrer Positionen und Einsichten zu überzeugen, in der letzen Zeit zweifellos gewachsen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei das Internet als basisdemokratisches Informations- und Kommunikationsforum einer kritischen Gegenöffentlichkeit.
Im Kontext dieses Mediums ist es gelungen, die selektiven Informationsblockaden, Ausgrenzungsregeln und Bewertungsklischees der postdemokratischen Mainstream-Medien zu konterkarieren und ein Stück weit zu überwinden. Dieser Terraingewinn neuer fortschrittlich-emanzipatorischer Kräfte, die im Sinne einer universalistischen Orientierung auch nichtwestliche Herrschaftssysteme, Kulturen und Ideologien kritisch analysieren, hat nun - wie nicht anders zu erwarten - hysterische Reaktionen seitens der unterschiedlichen Interessenfraktionen der „Islambeschützer“ hervorgerufen. In deren Antworten geht es im Grunde immer um ein und dasselbe, nämlich um die pauschale Diffamierung von Islamkritik als „rassistisch“, „fremdenfeindlich“, „islamophob“ etc. bei gleichzeitiger Ausblendung, Verkennung oder Dementierung der enormen reaktionären Herrschafts- und Gewaltpotenziale, die dem orthodoxen Islam untrennbar eingeschrieben sind. In Auseinandersetzung mit dieser Front der Islamapologetik gilt es immer auch zu beachten, dass nicht nur der Rassismus ein Wahn ist. Auch der Rassismusvorwurf selbst stellt in zahlreichen Fällen ein aggressives Wahngebilde dar, das eigens zu dem verleumderischen Zweck eingesetzt wird, Kritik an einer radikal antiemanzipatorischen und menschenrechtsfeindlichen Ideologie mit Mitteln der negativen Etikettierung abzuwehren.
Mit Beiträgen von:
Mina Ahadi, Sami Alrabaa, Heinz Gess, Ralph Giordano, Assia Maria Harwazinski, Luka Höfler, Hans-Michael Höhne-Pattberg, Siegfried Kohlhammer, Ryszard Kotonski, Hartmut Krauss, Matthias Küntzel, Thomas Maul, Conny Axel Meier, Thomas Müller, Edward von Roy, Gabi Schmidt, Felix Struening, Karin Vogelpohl, Andreas Widmann, Philippe Witzmann, Huda Zein
Hartmut Krauss (Hg.) (2010): Feindbild Islamkritik. Wenn die Grenzen zur Verzerrung und Diffamierung überschritten werden. Osnabrück: Hintergrund Verlag 2010, 360 Seiten, 15 Euro.
Samstag, 9. Oktober 2010
Kommentar zum Thema: Imam-Ausbildung in Tübingen
Wenn an deutschen Universitäten von nun an Lehrer, Geistliche und Sozialarbeiter für den Islam ausgebildet werden, wie bereits berichtet, dann haben die Politiker hier wieder mal nicht nachgedacht. Meiner Meinung nach ist es ein Rückschritt und bestätigt in bedrückender Weise Wullfs Ausdruck, dass der Islam zu Deutschland gehöre.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie so die Integration der hier lebenden Muslime gefördert werden soll, denn egal, ob die Imame aus Deutschland kommen, unsere Kultur kennen und deutsch sprechen, Islam bleibt Islam und ist mit unserer Lebenswelt nicht vereinbar, es sei denn er wird ganz und gar säkular gelebt, wie es Necla Kelek in ihrem Vortrag am 5.10.10 in Tübingen als ihr Lebenskonzept vorstellte.
Wie können denn an ägyptischen (dort ist eine Rückkehr zum fundamentalistischen Islam zu beobachten - Stichwort: Muslimbruderschaft) und türkischen Lehrplänen orientierte Studiengänge zur Integration der Muslim in einem westlichen Land verhelfen?
Sehr bedenklich finde ich, dass jetzt auch muslimische Sozialarbeiter auf die Familien und Schulen losgelassen werden. Diese werden sich zwar mit der muslimischen Religion, Tradition und Lebensanschauung sehr gut auskennen und sie verstehen, aber sie werden mit Sicherheit keine der ihnen anvertrauten Muslime von ihren Vorstellungen abbringen, sondern sie eher darin bestätigen. Sie müssen sich zwar, berechtigter Einwand, an unsere Gesetze und Rechtsordnung halten, aber was wissen wir schon, wie sie die Familien und Jugendlichen beraten und betreuen, denn bisher haben es die Muslime immer geschafft, unsere Normen, Gesetze, Vorschriften und Regeln auszuhebeln, zu umgehen und ihre islamischen Prinzipien einzuklagen und durchzusetzen (Stichwort: Schwimmen und Sport, eigene Gebetsräume, Gebetszeiten, Ramadan usw.).
Wir sollten uns alle bewusst sein, dass wir deutschen Bürger das alles - nach Dhimmi-Art - aus unserer (Steuer-)tasche zahlen, obwohl die islamischen Verbände Unsummen nach Deutschland fließen lassen, wenn es darum geht, den Islam hier zu installieren und zu institutionalisieren, sprich: Moscheen bauen. Aber auch das wird nun nach den Plänen von Annette Schavan den Verbänden noch abgenommen.
Am beunruhigsten finde ich, das die islamischen Verbände durch einen zusätzlich eingerichteten "Rat für islamische Studien" bei allem ihre Finger im Spiel haben und damit wieder alle Macht in die Hände gelegt bekommen, die islamische Lehre und Weltanschauung bei uns in Deutschland zu festigen, die Richtung des Islam, in Richtung fundamentalistischer Islam, zu steuern und zu verbreiten .
M.M.
Freitag, 8. Oktober 2010
Imam-Ausbildung in Tübingen
Islam - Muslime
Stuttgart/Tübingen - An der Universität Tübingen werden vom nächsten Jahr an erstmals in Deutschland islamische Geistliche ausgebildet. Geplant sei, dass in einigen Jahren sechs Professoren bis zu 320 Studenten unterrichten, teilte das Staatsministerium am Dienstag in Stuttgart mit. Das Landeskabinett hatte am Montagabend die Einrichtung eines Fachbereichs für Islamische Studien zum Wintersemester 2011/2012 beschlossen. Jetzt bewirbt sich das Land um eine finanzielle Beteiligung des Bundes.
Die bundesweit geplanten Institute für islamische Theologie sind etwas Neues an deutschen Universitäten. Erstmals werden Imame in Deutschland und vor allem in deutscher Sprache ausgebildet. Bislang kommen muslimische Vorbeter meist aus der Türkei, sprechen kein Deutsch und kennen die westeuropäische Kultur kaum. Experten sehen darin ein großes Hemmnis für die Integration von Muslimen. Auch muslimische Pädagogen und Sozialarbeiter sollen in Tübingen ausgebildet werden.
Bei der Entwicklung des neuen Studiengangs will sich Tübingen auch an Lehrplänen von türkischen und ägyptischen Hochschulen orientieren. "Dort gibt es wissenschaftlich herausragende Fakultäten. Allerdings müssen wir sicherlich Präzisierungen vornehmen, die den deutschen Gegebenheiten Rechnung tragen", sagte Rektor Bernd Engler der Nachrichtenagentur dpa. Dabei gehe es um die Frage, was islamische Theologie in Deutschland ausmache. Bei der Suche nach Professoren werde die Universität wert darauf legen, muslimische Theologen zu finden, die zumindest einen Teil ihrer akademischen Laufbahn in Deutschland absolviert haben.
Ministerpräsident Stefan Mappus und Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (beide CDU) erwarten, dass der neue Studiengang zahlreiche Veränderungsprozesse bei den Muslimen anstoßen werde. "Die akademische Ausbildung bildet dabei auch einen wichtigen Schutz gegen jede Form der Abschottung, der Entwicklung von Parallelgesellschaften und des Extremismus", teilten beide mit. Im Südwesten leben gut 600 000 Muslime, in Deutschland sind es rund vier Millionen. Die Hälfte der Kosten für den Studiengang will das Land übernehmen. Eine Professur soll die Universität aus eigenen Mitteln beisteuern, für zwei Lehrstühle hofft das Land auf Geld vom Bund. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hatte angekündigt, an zwei bis drei deutschen Hochschulstandorten die Einrichtung islamischer Zentren zu unterstützen.
Anders als Heidelberg und Freiburg, die sich ebenfalls um den Studiengang beworben hatten, war es der Universität Tübingen gelungen, wichtige islamische Verbände auf ihre Seite zu ziehen. Die sollen in einem "Rat für islamische Studien" an der Entwicklung des Lehrangebots und bei der Berufung der Professoren maßgeblich beteiligt werden. "Dieser Beirat ist die notwendig, um die notwendige Legitimation der neuen universitären Ausbildung in den islamischen Gemeinden sicherzustellen", sagte Frankenberg.
An deutschen Hochschulen wird bislang nur ein sehr kleiner Teil der islamischen Religionslehrer ausgebildet - vor allem in Münster. Weiterbildungsangebote gibt es an Hochschulen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Der überwiegende Teil der an deutschen Schulen eingesetzten islamischen Religionslehrer wie der Imame kommt bisher aus der Türkei.
Stuttgart/Tübingen - An der Universität Tübingen werden vom nächsten Jahr an erstmals in Deutschland islamische Geistliche ausgebildet. Geplant sei, dass in einigen Jahren sechs Professoren bis zu 320 Studenten unterrichten, teilte das Staatsministerium am Dienstag in Stuttgart mit. Das Landeskabinett hatte am Montagabend die Einrichtung eines Fachbereichs für Islamische Studien zum Wintersemester 2011/2012 beschlossen. Jetzt bewirbt sich das Land um eine finanzielle Beteiligung des Bundes.
Die bundesweit geplanten Institute für islamische Theologie sind etwas Neues an deutschen Universitäten. Erstmals werden Imame in Deutschland und vor allem in deutscher Sprache ausgebildet. Bislang kommen muslimische Vorbeter meist aus der Türkei, sprechen kein Deutsch und kennen die westeuropäische Kultur kaum. Experten sehen darin ein großes Hemmnis für die Integration von Muslimen. Auch muslimische Pädagogen und Sozialarbeiter sollen in Tübingen ausgebildet werden.
Bei der Entwicklung des neuen Studiengangs will sich Tübingen auch an Lehrplänen von türkischen und ägyptischen Hochschulen orientieren. "Dort gibt es wissenschaftlich herausragende Fakultäten. Allerdings müssen wir sicherlich Präzisierungen vornehmen, die den deutschen Gegebenheiten Rechnung tragen", sagte Rektor Bernd Engler der Nachrichtenagentur dpa. Dabei gehe es um die Frage, was islamische Theologie in Deutschland ausmache. Bei der Suche nach Professoren werde die Universität wert darauf legen, muslimische Theologen zu finden, die zumindest einen Teil ihrer akademischen Laufbahn in Deutschland absolviert haben.
Ministerpräsident Stefan Mappus und Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (beide CDU) erwarten, dass der neue Studiengang zahlreiche Veränderungsprozesse bei den Muslimen anstoßen werde. "Die akademische Ausbildung bildet dabei auch einen wichtigen Schutz gegen jede Form der Abschottung, der Entwicklung von Parallelgesellschaften und des Extremismus", teilten beide mit. Im Südwesten leben gut 600 000 Muslime, in Deutschland sind es rund vier Millionen. Die Hälfte der Kosten für den Studiengang will das Land übernehmen. Eine Professur soll die Universität aus eigenen Mitteln beisteuern, für zwei Lehrstühle hofft das Land auf Geld vom Bund. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hatte angekündigt, an zwei bis drei deutschen Hochschulstandorten die Einrichtung islamischer Zentren zu unterstützen.
Anders als Heidelberg und Freiburg, die sich ebenfalls um den Studiengang beworben hatten, war es der Universität Tübingen gelungen, wichtige islamische Verbände auf ihre Seite zu ziehen. Die sollen in einem "Rat für islamische Studien" an der Entwicklung des Lehrangebots und bei der Berufung der Professoren maßgeblich beteiligt werden. "Dieser Beirat ist die notwendig, um die notwendige Legitimation der neuen universitären Ausbildung in den islamischen Gemeinden sicherzustellen", sagte Frankenberg.
An deutschen Hochschulen wird bislang nur ein sehr kleiner Teil der islamischen Religionslehrer ausgebildet - vor allem in Münster. Weiterbildungsangebote gibt es an Hochschulen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Der überwiegende Teil der an deutschen Schulen eingesetzten islamischen Religionslehrer wie der Imame kommt bisher aus der Türkei.
Labels:
Dialog,
Imam-Ausbildung,
Integration,
Islam,
Türkei
Abonnieren
Posts (Atom)