Sonntag, 28. Februar 2010

Die gestörte Wahrnehmung der Reutlinger „Dialog“-Pfarrer

Gastbeitrag von Piramirim:

Die Gruppe von Reutlinger Pfarrern und Pfarrerinnen, die momentan in mehreren Veranstaltungen den öffentlichen „Dialog“ mit Muslimen führen will, gibt an, dass sie Muslime „wahrnehmen“ wolle.

Ganz abgesehen davon, dass die Wahrnehmung zu einem erheblichen Teil darauf beruht, das man sich willig täuschen lässt, zeigt ein anderer Aspekt, dass die Wahrnehmung dieser Pfarrer völlig gestört ist: Diejenigen, die dieser Art von Dialog kritisch gegenüberstehen, werden nicht als dass gesehen, was sie sind, nämlich ganz unterschiedliche Menschen, die aus den verschiedensten Blickrichtungen vor allem den orthodoxen Islam kritisieren.

Sondern es wurden regelrechte Verschwörungstheorien entwickelt und verbreitet, die besagen, dass alle kritisch fragenden Zuhörer angeblich zu einer örtlichen christlichen Gemeinde gehören, die diese Leute auch ausgesandt habe, um den Dialog zu unterwandern.

In einer Resolution wendet man sich gegen „Gruppen und Personen, die einen offenen Dialog bekämpfen“ und unterstellt damit allen kritischen Anwesenden, genau dies zu tun.

Das trifft jedoch keineswegs zu. Die Bürgerbewegung Pax Europa hat bereits in Reutlingen eine Dialogveranstaltung zum Thema Islam durchgeführt und plant bereits weitere. Damals haben „Dialog“-Pfarrer der BPE-Gruppe die Räume in der Christuskirche verweigert.

Die damalige Veranstaltung ist übrigens im Internet dokumentiert und kann hier abgerufen werden.

Auch bezichtigen die Mitglieder der Bürgerbewegung Pax Europa keineswegs Muslime von vorne herein der Lüge und der Täuschung, sondern bilden sich in jedem Fall ein differenziertes Urteil.

In der Veranstaltung mit Muhammad Sven Kalisch hat man dessen ehrliche Herangehensweise gesehen und wohlwollend kommentiert, siehe hier.

Auch ist die aufrichtige Haltung von Muslime wie Bassam Tibi ist von kritischen Fragenden in den bisherigen „Dialog“-Veranstaltungen stets hervorgehoben worden. Auch andere Muslime, wie Necla Kelek, Seyran Ateş, Cerap Cileli und Zafer Şenocak werden nicht der Lüge geziehen.

Nachdem man mit der bisherigen „Dialog“-Linie, die keine ehrliche Auseinandersetzung zulässt, gescheitert ist, phantasiert man sich man sich einen Gegner herbei, den man nach Kräften zu dämonisieren sucht.

Nicht eingestehen will man sich, dass mittlerweile eine Mehrheit der Bevölkerung sehr islamkritisch eingestellt ist, dies jedoch aufgrund der Hetzkampagnen in den Medien, die Islamkritiker pauschal als „Rassisten“, „Rechte“, „Islamophobiker“ und „fundamentalische Christen“ verteufeln, meist nicht öffentlich zu äußern wagt.

Die Abstimmung über Minarette in der Schweiz hat diese mehr als deutlich gemacht. Auch diverse Meinungsumfragen zu den Äußerungen von Thilo Sarrazin haben dies gezeigt.

Schon bei einer Allensbach-Umfrage im Jahre 2004, die in der FAZ veröffentlicht wurde, haben von den Befragten mit dem Islam assoziiert: Unterdrückung der Frau 93%, Terror 83%, fanatisch/radikal 82%, gefährlich 70%, rückwärtsgewandt 66%.

Die „Dialog“-Pfarrer zeichnen sich durch eine hochgradige Realitätsblindheit aus. Sie nehmen weder Muslime noch Islamkritiker wirklich wahr, sondern zeigen sich völlig in ihren eigenen, verqueren Vorstellungen gefangen.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Was den Vortrag von Hussein Hamdan so ärgerlich und verletzend macht.

Gastbeitrag von Piramirim:

Der Vortrag vom Hussein Hamdan folgte ganz klar der Linie anderer Vorträge zum Thema Islam, die nur auf die Irreführung eines mehr oder minder ahnungslosen Publikums abzielen.

Was der Referent vorstellt, ist im besten Fall seine ganz persönliche Interpretation des Islams, die er jedoch als „den Islam“ schlechthin ausgibt. Deshalb vermeidet er auch klarzustellen, von welcher Islamform er eigentlich spricht.

Aus diesem Grunde gibt er auch nicht an, welchen islamischen Hintergrund er hat bzw. welcher Islamform er angehört. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die von ihm vorgestellte Islamform nichts weiter ist, als ein Produkt zur Täuschung des Publikums, zu der er in einem islamischen Kontext niemals stehen würde, da dieser Phantasie-Islam den orthodoxen Vorstellungen, wie sie beispielsweise die Mehrheit der libanesischen Schiiten vertritt, diametral entgegengesetzt ist. Auch erspart er sich durch seine Geheimhaltung die Frage nach der schiitischen Praxis der Taqiyya.

Der ganze Aufbau des Vortrages, der fast nur einseitig von tatsächlichen oder vermeintlichen positiven Aspekten des Islams berichtet, und alles Unschöne weglässt, zeigt, dass es dem Referenten nicht auf Redlichkeit ankommt, sondern allein auf Manipulation und Täuschung.

In diesen Zusammenhang passt auch die Konzentration auf theologische Fragen, die keinen Einfluss auf das Zusammenleben haben und eine Vermeidung von Fragen, etwa nach dem Status von Nichtmuslimen im islamischen Recht, oder der Regelungen zur Bekämpfung von Nichtmuslimen.

Mit der Aussage, beim Koranspruch „kein Zwang im Glauben“, handle es sich um einen Grundsatz im Islam, überschreitet der Referent ganz deutlich die Linie, die ihn von einem seriösen Vortrag trennt.

Solche Aussagen, angesichts der unzähligen Opfer der Verfolgung religiöser Minderheiten im Islam, empören und sind eine klare Verhöhnung der Opfer.

Dass ein Mann aus dem Nahen Osten, der vom Islam zum Christentum übergetreten ist und deswegen einer Unzahl von Drangsalen ausgesetzt ist, darüber seine Beherrschung verliert, ist mehr als verständlich.

Ebenso ist der Vorwurf an Juden und Christen, sie hätten ihre heiligen Schriften verfälscht, für sensible gläubige Gemüter ein sehr harter Brocken und führt zu entsprechenden Reaktionen.

Ganz in den manipulativen Charakter des Vortrags passt dann auch, dass eine wirkliche Diskussion über all dies, wo immer möglich, unterdrückt wird, denn die freie Gegenrede ist der größte Feind aller Lügen und wird deshalb möglichst erstickt.

Unsere Medien sind durch ein unheilige Allianz von linken Gutmenschen und scheinheiligen Pfarrern und Kirchenvertretern, die oftmals nicht mehr zu dem Grundlagen des christlichen Glaubens stehen, geprägt.

Islamkritiker werden entweder als fundamentalistische Christen oder Rechtsradikale verunglimpft und wo immer möglich ausgegrenzt und stigmatisiert, ja sogar, wo diese Kritiker nicht so einfach mundtot zu machen sind, gemobbt und bedroht.

All das verbittert immer weitere Teile der Bevölkerung gegenüber dem Islam und den Muslimen. Zunehmend richtet sich die Wut jedoch auch gegen die Steigbügelhalter der Islamisierung in Kirchen, Medien, Politik, Universitäten, Kunst und Gewerkschaften.

Die Wahlergebnisse in den Niederlanden (Wilders), Österreich (FPÖ, BZÖ) und der Schweiz (SVP), sowie in anderen europäischen Ländern sind Ausdruck dieser wachsenden Wut.

Mit jeder weiteren „Dialog“-Veranstaltung nach dem Muster des jetzigen Reutlinger Dialogs des ACK fördert man bei uns eine politische Entwicklung wie in den oben genannten Ländern.

Ein Vortrag von Hussein Hamdan


Hier der Bericht über den Vortrag von Hussein Hamdan vom 22. Februar im Matthäus-Alber-Haus in Reutlingen im Rahmen der Reihe "Christen und Muslime im Dialog - vier Begegnungen mit dem Islam" von der Evangelischen Bildung in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.

Es handelt sich im wesentlichen um ein Gedächtnisprotokoll, das auf einigen wenigen Notzien beruht:

Der Vortrag sollte in einem relativ kleinen Raum stattfinden, der jedoch bald bis zum letzten Platz belegt war, so dass Leute sogar entlang der Wände und etwa fünfzehn weitere außerhalb des Raumes im Flur standen. Es wurde jedoch angekündigt, dass bald ein größerer Raum zur Verfügung stehen werde und nach etwa zwanzig Minuten Vortrag gab es eine Pause, nach der man in einen größeren Saal umzog.

Nach einleitenden Worten durch Frieder Leube vom Evangelischen Bildungswerk stellte Hussein Hamdan sich vor: Er ist 31 Jahre alt und kam 1986, als er sieben Jahre alt war, mit seiner Familie als Flüchtling vor dem libanesischen Bürgerkrieg nach Deutschland.

Er studierte Islamwissenschaft und Religionswissenschaft in Tübingen und macht dort gerade seinen Doktor über das Thema Dialog zwischen dem Vatikan und der al-Azhar-Universität.

Er arbeitet in verschiedenen Dialog-Projekte mit, darunter beim amerikanisch-arabischen Dialog im DAI.

Bevor im Rahmen der Islamwissenschaft arabisch gelernt hat, habe er besser deutsch als arabisch gesprochen.

Als er mit seinem Vortrag anfing, breitete sich eine fast andächtige Stille aus, man lauschte.

Er begann seinen Vortrag in dem er auf die vielen Übereinstimmungen zwischen Christentum und Islam hinwies, er betonte aber auch dass es wichtige Unterschiede gebe. Schon bald las ein längeres Stück aus der Sure 19 (Maryam), in dem die Geburt Jesu geschildert werde.

Der Name Jesus komme im Koran sehr oft vor, nämlich 93 mal vor, wobei die Form Jesus Sohn der Maria häufig sei. Der Gott der Muslime sei der gleiche Gott wie der Gott der Bibel.

Was den Islam auszeichne, sei absoluter Monotheismus. Er zitierte den Koranvers 4:171: „Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das Er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von ihm. So glaubt an Gott und seine Gesandten. Und sagt nicht: Drei.“

Laut Koran wurde Jesus nicht getötet und er starb auch nicht am Kreuz. Hamdan las das entsprechende Stück aus dem Koran vor, wobei er von Jesus im Koran als „Messias“ sprach.

Dann zitierte er Professor Josef van Ess, der sagte, der Islam absurd, vieles müsse man glauben ohne es rational nachvollziehen zu können.

Er zitierte eine Teil von Vers 46 aus Sure 29: „Und streitet mit den Leuten der Schrift nie anders als auf eine möglichst schöne Weise“ worin er einen Dialogauftrag sieht.

Dann ziterte er Sure 49:13: „Ihr Menschen! Wir haben euch geschaffen von einem männlichen und einem weiblichen Wesen und wir haben euch in Völkern und Stämmen geschaffen, damit ihr euch untereinander kennt.“ Er sieht darin einen "internationalen" Dialogauftrag.

Er zitierte des weiteren einen Vers aus Sure 21, in dem eine Einladung an alle miteinander zu reden enthalten sei.

„Kein Zwang in Glauben“, ein koranischer Spruch, sei ein Grundsatz im Islam, wobei tatsächlichen ausgeübter Zwang der in der islamischen Geschichte eine Verletzung der Norm gewesen sei.

Darauf erfolgte ein Zwischenruf aus dem Publikum, dass der Satz „Kein Zwang in Glauben“ niemals ein Grundsatz des islamischen Rechts gewesen sei, worauf Hamdan jedoch nicht einging

Hamdan behauptete weiter, die islamische Eroberung in der Geschichte habe kein System gehabt und die Menschen wurden nicht zwangsbekehrt.

Viele Juden hätten sich freiwillig dem Islam zugewandt. Nicht-muslimische Wissenschaftler hätten dies bestätigt. Die Menschen unter islamischer Herrschaft, die die Dschizya zahlten, waren Schutzbefohlene und man hatte "Schutzverträge" mit ihnen ausgehandelt. Unter diesen Verträgen ging es ihnen gut und sie wurden nicht verfolgt.

Er führte die Zeit unter den Abbasiden seit 750 an, sowie die Zeit in Spanien, wo man Respekt gegenüber Christen gehabt hätte.

Man müsse bei allen Koran-Suren unterscheiden, ob die Sure einen historischen Charakter, einen handlungsweisenden Charakter oder einen ewigen Charakter habe. Das führt er allerdings nicht weiter aus.

Es gebe im Islam den Vorwurf der Fälschung von Thora und Evangelium, wobei aber völlig unklar sei, was das genau bedeute und deshalb würde das auch ganz unterschiedlich gesehen. Er zitierte Sure 61:6.

Er zitierte Sure 9:29, sagte aber, dass man Verse im Zusammenhang sehen muss und dass nicht klar sei, ob dieser Vers nur für eine bestimmte Situation geoffenbart worden sei, oder ob er ewig gültig sei.

Er erwähnte einen „Vertrag von Jerusalem“, der bei der Besetzung Jerusalem im Zuge der frühislamischen Eroberungen geschlossen worden sei und den Schriftbesitzern sehr gute Bedingen gewährt habe.

Er erwähnte die Bedingengen Omars, die aber auf Betreiben der Schriftbesitzer geschlossen worden seinen, wobei diese sich verpflichteten keine neuen Kirchen zu bauen usw. und sich so angeblich selbst die Rechte nahmen. Wieso die Schriftbesitzer solch einen für sie nachteiligen Vertrag abgeschlossen haben, sei völlig unklar.Es habe keine Zwangsbekehrungen gegeben.

Er kam auf den Dialog zwischen dem Kalifen al-Mahdi, dem vierten (sic!) abbasidischen Kalifen, und dem Patriarchen Timotheus aus dem Jahre 781 zu sprechen: hier wurden im Dialog Bibeltexte auf Mohammed interpretiert. Johannes 16, 14 - "Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit." - das Wort für Tröster parakletos wurde von in perikletos, was Gelobter heißt, umgewandelt. Gelobter heiße auf arabisch Ahmad, was das gleiche sei wie Muhammad.

Er sprach noch vom Kalifen Ma'mun, der einen sehr freien Dialog mit Theodor Abu-Qurra geführt habe, was die liberale Atmosphäre zeige. Der Kalif sei so großzügig und tolerant gewesen sei, dass er den Andersgläubigen Geschenke gemacht habe und ihre Meinung akzeptiert habe. Insgesamt wird der Islam als durch und durch tolerant dargestellt.

Während des Teils, in dem er über die Toleranz im Islam sprach, wirkte Hussein Hamdan offensichtlich nervös und räusperte sich ständig.

Als letztes folgte ein Teil, in dem er seine Vorwürfe gegen die Nichtmuslime vortrug. Bei diesem Teil war er sichtlich in seinem Element und brachte seine Argumente flüssig und mit viel Selbstvertrauen vor.

So berichtete er, welch eine Zumutung es gewesen sei, dass er sich ständig von den Attentätern des 11. September habe distanzieren müssen, obwohl er ja nicht da geringste mit diesen zu tun habe.

Auch beklagte er sich, dass er nicht in Kirchen eingeladen worden sei und die Christen somit ihren Teil des Dialog nicht erfüllt hätten.

Die Christen würden ausweichen, wenn die Muslime im Dialog ihnen vorhalten, dass gewalttätige Passagen im Alten Testament vorkommen, indem sie sagen: Das ist das AT wir glauben aber an das Neue Testament.

Die Christen, aber auch die Deutschen, hätten eine schlechte Dialogkultur, weil sie negativgegenüber Muslimen eingestellt seien und Vorurteile hätten.

Der Sinn des Dialogs sei: 1. Sich kennenzulernen, 2. Vorurteile abzubauen, 3. gemeinsam gegen Krieg und Terror zu protestieren, 4. Gemeinsame Verantwortung für die Gesellschaft zu tragen

Hamdan sieht im Vater unser das Äquivalent zur Eröffnungssure "al-Fatiha" im islamischen Glauben. Er berichtete über Vorschläge für ein gemeinsames Gebet zwischen Christen und Muslimen. Die Christen hätten keine Probleme mit der Eröffnungssure. Wenn die Christen jedoch "Vater unser im Himmel“ beten, könnten Muslime dies nicht mitbeten, da "Vater" zu Allah zu sagen, für sie Blasphemie wäre. Man solle aber ein wenig flexibel sein und beten: "Gott unser im Himmel". So sei ein gemeinsames Gebet doch möglich.

Dann folgte die Diskussionsunde: Ein südländisch wirkender Mann, der später sagte, dass er früher selbst einmal Muslim gewesen sei, fragte wie ein Dialog auf Augenhöhe stattfinden könne, wovon Hamdan ja ständig sprach, wenn im Koran über 200 Mal zum Widerstand und Kampf gegen die Ungläubigen, sprich die Juden und Christen, aufgefordert wird, wenn die Ungläubigen als "Affen und Schweine" betrachtet und gedemütigt werden?

Der Fragesteller sagte weiter: Die al-Fatiha, die mehrmals täglich als Gebet gesprochen wird, beinhalte doch die Ablehnung, ja die Ausschließung der Ungläubigen (Juden und Christen) und dass sie diese Irrenden seien. " Den Pfad derer, denen Du gnädig bist, nicht derer, denen Du zürnst (die Juden), und nicht der Irrenden (die Christen)."

Darüber hinaus sei der Referent, ein Muslim, der beim Ökumenischen Referat in Tübingen, alsso bei der Uni, angestellt sei und dort den christlich-muslimischen Dialog organisiere, aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich gar nichts gewusst.Hamdan habe ständig gesagt: "das ist alles Interpretation, das kann man nicht so sagen, das sind falsche Übersetzungen, das wurde nur für eine bestimmte Zeit geschrieben". Außer, dass er den Christen riet, sie sollen im Dialog offener und toleranter sein und ihren Horizont erweitern, dann gebe es auch Frieden.

Hier kam eine Frage von einen der Mitveranstalter an Hamdan darüber, wie man heilige Schriften interpretiert.

Ein älterer weißhaariger Mann bringt zu der Behauptung, die Christen hätten die Bibel verfälscht folgendes Beispiel: „Wenn Sie einen Rembrandt an der Wand hängen haben, das der Meister selbst gemalt hat, behaupten Sie dann auch, Rembrandt hätte zuerst eine Fälschung angefertigt?“ Wie Hamdan zu seiner Behauptung komme? Hamdan weiß darauf keine Antwort, als dass dies von anderen behauptet wurde.

Ein Fragender weist auf eine Vortrag vom Bassam Tibi mit dem Titel „Selig sind die Belogenen“ und sagt es fehle fast immer die Redlichkeit im Dialog. Es werde meist von muslimischer Seite getäuscht und die christliche lasse sich willig täuschen. Darüber hinaus bemängelt er dass Hussein Hamdan nie sagt von welchen Islam er spreche. Als Student der Islamwissenschaft lerne man bereits in den ersten Semestern, dass es den Islam nicht geben, und man stets angeben müsse von welchem Islam man spreche. Warum Hamdan diesen Grundsatz nicht befolge.

Des weiteren wollte dieser Fragende wissen, warum Hamdan nicht auf islamische Rechtskonzepte Konzepte wie dar al-islam und dar al-harb oder dhimmi und harbi eingegangen sei, da diese ja die Stellung von Nichtmuslime entscheidend prägen, wodurch man keineswegs von Augenhöhe beim Dialog ausgehen könne, wovon Hamdan ja des Öfteren sprach.

Hamdan antwortet darauf, das dies nur ein Einführungsvortrag sei, bei dem man derart komplizierte Dinge nicht ausführen könne.

Zum Schluss stand eine Frau auf und sagte sehr emotional, dass es ihr so weh tue, dass Jesus hier verleugnet und lächerlich gemacht werde. Daraufhin wurde sie regelrecht ausgebuht und beschimpft. Es gab fast Tumulte. Die Frau war mit den Nerven völlig fertig. Nach der Veranstaltung sagt sei in einem privaten Gespräch, sie komme nicht mehr, sie halte das psychisch nicht durch.

Nach Ende der Veranstaltung wurden noch etliche Einzelgespräche geführt. Auf die mehrmalige Frage an Hussein Hamdan, welchen islamischen Hintergrund er genau habe, welcher Islamform er denn angehöre, verweigerte Hamdan konsequent die Antwort. Es sage nur, dass er Muslim sei, mehr sage er nicht, worauf der Fragende sagte, es sähe so aus, als sei er Zwölferschiit, was die Verweigerung verständlich mache, da Taqiyya ja ein wichtiges Glaubensprinzip der Schiiten sei.

Sonntag, 21. Februar 2010

Ein weiterer Leserbrief zum Thema Dialog


Gestern erschien ein weiterer Leserbrief zum GEA-Artikel "Miteinander ohne Vorurteile" von 29. Januar. Unter der Überschrift »Klarheit und Sachkenntnis nicht gefragt?« schreibt Dr. Martin Stelzle aus Reutlingen:

"Wenn die Einwürfe und Anfragen der laut Ihrem »Bericht« offensichtlich nicht willkommenen Gäste so abwegig waren, warum konnte dies nicht in Kürze geklärt werden? Was ist so verkehrt daran, eine »ehrliche, klare Auseinandersetzung« mit den Inhalten, Zielen und Auswirkungen des Islam in unserer Gesellschaft und weltweit zu fordern? Wieso werden diejenigen, die dies wünschen, als »Hardliner Christen« diffamiert, ohne auch nur an einer einzigen Stelle inhaltlich über ihre Aussagen und Anfragen zu berichten?"

Zum Rest des Leserbriefs gehts hier.

Samstag, 20. Februar 2010

Nicht veröffentlichter Leserbrief


Ein Leserbrief von Dr. Hans Baur aus Pliezhausen an den GEA wurde leider weder am letzten Samstag noch heute veröffentlicht. Deshalb stelle ich ihn auf Wunsch von Dr. Baur hier in diesem Blog ein:

Kommentar zu den Leserbriefen „Bibelsätze um die Ohren schlagen“ und „Schäme mich für diese christliche Gruppe“ im Reutlinger Generalanzeiger vom 06.02. 2010:

"Im Voraus will ich betonen, dass ich Muslime als Menschen achte und wertschätze, nicht jedoch den orthodoxen Islam, den ich für eine schreckliche Bedrohung halte. (Seine Lehre beinhaltet Staatsmacht, Gesellschaftsordnung und Religion.)"

"Bezug nehmend auf die beiden o. a. Kommentatoren muss ich feststellen, dass sie einem Wunschdenken zum Opfer fallen. Mit den vielen friedliebenden Moslems soll es zu einem guten Zusammenleben kommen. Aber wie soll das gehen? Die tiefere Ursache des Integrationsproblems ist doch die Tatsache, dass die Lehren des orthodoxen Islams mit dem Grundgesetz unvereinbar sind. Für gläubige Muslime hat aber die Religion die höchste Autorität, nicht dass Grundgesetz."

"Es kommt dazu, dass wir nach einer gewissen Zeit in Deutschland und Europa muslimische Mehrheiten haben werden. Was bedeutet das dann für uns? Nach klassisch islamischem Recht sind Nichtmuslime nicht gleichberechtigt, sondern es gibt „Dhimmis“, die Menschen zweiter Klasse sind, und Harbis, die keinerlei Rechte haben."

"Die beiden o. a. Leserbriefe stellen als weiteres den Bezug der Thematik zu Bibel und Koran in zweierlei Hinsicht irreführend dar. Durch Jesus hat uns Gott das neue Gebot der Feindesliebe gegeben. Jetzt wird nach eigenem Gutdünken dieses für uns gültige Gebot mit alttestamentlichen Aussagen ersetzt, die Gott in einer anderen Zeit für eine total andere Situation ausgesprochen hat. Damit werden die Bibel ab- und der Koran aufgewertet, ohne dafür sachliche Argumente zu haben. Zu beachten ist weiter: Wer entgegen Jesu Gebot Gewalt anwendet – etwa die Kreuzritter –, handelt im Widerspruch zur Bibel. Im Koran hingegen sprechen eine Vielzahl der Suren von Gewalt und Töten. Wenn zwischen früheren und späteren Suren ein Widerspruch besteht, dann gelten nur noch die späteren. Dies ist das jetzt gültige Auslegungsprinzip der Abrogation (Naskh). Für die kriegerischen Suren, wie etwa Sure 9, bedeutet das, dass sie frühere, friedlichere aufhebt. Diese Sure ist eine wichtige Grundlage für die Einteilung der Welt in das Haus (Gebiet) des Islam und das Haus (Gebiet) des Krieges. Der Kampf gegen das Haus des Krieges ist nach klassisch islamischer Lehre solange eine gemeinschaftliche Pflicht der Muslime, bis die ganze Welt unter islamischer Herrschaft steht."

"Das Christuskirchenmodell in Reutlingen ist der einfache und leichte, aber selbstbetrügerische, sich selbst aufgebende Weg, das Problem der Integration zu lösen, indem die Moslems als Einwanderer uns für sich gewinnen. Stattdessen stehen wir vor zwei Herkulesaufgaben: Wir haben den fortschreitenden Zerfall unserer westlichen Wertegemeinschaft aufzuhalten und umzukehren. Zum anderen haben wir die Moslems davon zu überzeugen, dass bei uns nicht nur bessere wirtschaftliche, sondern auch bessere (gesellschafts-) politische und kulturelle Lebensbedingungen herrschen als in ihren Heimatländern. Nur durch eine Bejahung dieser „westlichen“ Lebensbedingungen, unser demokratischen Grundordnung kann ein friedliches, gleichberechtigtes Zusammenleben zustande kommen."

"Deshalb haben nicht wir uns in ihr System, sonder sie sich in unsere Werteordnung (GG) zu integrieren. Eine Parallelgesellschaft ist für sie und uns nachteilig, führt zu keiner Harmonie, zu keinem guten Ende."

"Last not least: Es muss genügend Christen geben, die so nach Gottes Wort leben (und in den Riss treten), dass Gott eingreifen kann. Andernfalls muss Gott uns selbst überlassen."

Freitag, 19. Februar 2010

Ein bemerkenswerter Vortrag von Muhammad Sven Kalisch


Der Vortrag von Kalisch am 11. 2. im Kupferbau in Tübingen bestach weniger dadurch, dass er einem Fachpublikum Neues gesagt hätte, sondern vielmehr dadurch, dass er ehrlich und in sehr ruhigen Ton Dinge sagte, die man so normalerweise nicht aus dem Mund eines Muslims hört, ja, die schon aus dem Munde eines Islamwissenschaftlers, also von jemandem, der als Nichtgläubiger die Religion von außen betrachtet, sehr selten sind.

Der einzige bekannte Muslim mit universitärem Hintergrund, der zu solchen Dingen ähnlich offen und ehrlich redet, ist Nasr Hamid Abu Zaid. Aber hier nun im einzelnen:

Schon in einer Vorbemerkung zum eigentlichen Vortrag machte Kalisch die Feststellung, dass Fundamentalisten zwar nicht die sympatischsten aller Gläubigen seien, aber sie hätten den Vorzug, am ehrlichsten mit der Überlieferung umzugehen, d.h., sie verstehen den Text nach dem unmittelbaren Wortsinn, wohingegen liberale Theologen den Wortsinn oft bis zur Unkenntlichkeit oder bis ins Gegenteil uminterpretieren.

Nicht nur, dass Kalisch nicht behauptet, was die Islamisten tun, hätte nichts mit dem Islam zu tun, wie wir es üblicherweise hören, nein, er sagt sogar indirekt, dass islamische Fundamentalisten nichts anderes tun, als das umzusetzen, was in den Schriften des Islams steht.

Der weitere Vortag bestand dann im wesentlichen daraus, an einigen Beispielen zu beleuchten, wie man prinzipiell mit heiligen Schriften umgehen kann und wie das konkret in der islamischen Geschichte ausgesehen hat.

Er zeigte auf, wie im islamischem Mittelalter Philosophen die Lehre von der doppelten Wahrheit entwickelten, indem sie Gedanken aufnahmen, die sie durch die Vermittlung der orientalischen Christen von den Griechen erhalten hatten.

Diese Lehre geht davon aus, dass man sowohl mit Hilfe der Philosophie, als auch mit Hilfe der Religion zu Erkenntnissen über die Welt gelangen kann, die beide gültig sind. Die Philosophen waren freilich der Ansicht, dass ihre Methode die Überlegene war, weil sie über die besseren Mittel verfügte, gaben aber auch zu, dass das einfache Volk die Religion brauche, um bestimmte moralische Grundsätze im täglichen Leben umzusetzen.

Weiter führte er aus, dass nach allgemeiner islamwissenschaftlicher Auffassung die Philosophie im islamischen Mittelalter zu einem Ende kam, weil der berühmte islamische Gelehrte al-Ghazali über die Philosophen das Urteil fällte, dass sie allesamt Ketzer seien, was nach islamischen Recht mit dem Tode bestraft wird.

Als weiteres Beispiel dafür, dass sich das islamische Recht im vieler Hinsicht der Moderne beugen muss, führte er Saudi Arabien an, wo kaum noch ein Rechtsgelehrter die Abschaffung der Sklaverei in Frage stellt, obwohl das klassische islamische Recht die Sklaverei als Institution an keiner Stelle in Frage stellt. Allerdings hat Saudi Arabien die Sklaverei als letztes Land der Welt, nämlich erst in den 60-er Jahren, abgeschafft.

Interessant war auch, dass Kalisch erwähnte, dass die Traditionalisten den Grundsatz vertreten: „der Wortlaut darf nicht angetastet werden!“ Nur in Ausnahmesituationen, die nicht von Dauer sein dürfen, ist eine andere Interpretation zulässig.

Er stellte mehrmals die rhetorische Frage, ob das völlige Weginterpretieren des Wortsinns, das man zwar für die Anpassung des Islams an die Moderne bräuchte, überhaupt noch sinnvoll sei, da man damit ja eigentlich die heiligen Texte überflüssig machen würde. Oder anders gefragt: macht es Sinn, etwas, das man für richtig hält, weil es vielleicht modern oder menschenrechtskonform ist, unter allen Umständen in die Schrift hineinzuinterpretieren?
Bemerkenswert ihm mehrfach sagen zu hören: „als ich noch ein liberaler islamischer Theologe war.“ Da man nicht behaupten kann, dass Kalisch in der Zwischenzeit ein fundamentalistischer islamischer Theologe geworden ist, drängt sich die Frage auf, als was sieht er sich heute eigentlich?

Bei der anschließenden Fragerunde wurde die interessante Frage gestellt, wie die Verbreitung einer liberaleren Theologie in der muslimischen Welt denn aussehen könnte, angesichts der Tatsache, dass jeder liberale Theologe im Nahen Osten mit drastischen Konsequenzen zu rechnen hat, wenn er nicht sogar um sein Leben fürchten muss.

Kalisch erwiderte darauf, er selbst hoffe auf eine ähnliche Entwicklung, wie sie im Christentum eingetreten ist, also eine allmähliche Zersetzung durch liberale Theologie und eine abnehmenden Relevanz der Religion, was aber mindestens einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen werde.

Mittwoch, 10. Februar 2010

Muhammad Sven Kalisch in Tübingen


Morgen, am 11. 2. um 18h c.t., hält der sehr interessante islamische Theologie Muhammad Sven Kalisch im Kupferbau in Tübingen im Rahmen des Studium Generale einen Vortrag: "Chancen und Hindernisse für ein aggiornamento des Islam".

Samstag, 6. Februar 2010

Eine Dialogveranstaltung und die Reaktionen


Am 26. Januar fand um 19.30h in der Christuskirche in Reutlingen eine Dialogveranstaltung statt. Das Motto war „was ich dich schon immer fragen wollte“ und das ganze sollte eine „christlich-islamische Begegnung“ sein.

Der GEA berichtete am 29. unter der Überschrift "Miteinander ohne Vorurteile" darüber, in der Südwestpresse erschien der Artikel "SO GESEHEN: Heikler Dialog" und der SWR brachte einen etwa fünf Minuten langen Bericht in seinem Hörfunkprogramm, der leider nicht online verfügbar ist.

Heute erschienen im GEA insgesamt vier Leserbriefe zu dieser Dialogveranstaltung:

"Bibelsätze um die Ohren schlagen?" von Eberhard Braun, Pfarrer i.R., was er jedoch dem Leser vorenthält, Reutlingen.

"Unerträglich" von Angelika Baltzer, Reutlingen, leider vom GEA nicht klar dem Artikel von 29. 1. zugeordnet.

"Kritische Fragen nicht zugelassen oder verdreht" von Liselotte Weidle, Reutlingen.

"Schäme mich für diese christliche Gruppe" von Gerhard Oehlmann, ebenfalls Pfarrer i.R., was er dem Leser mitteilt, Reutlingen.

Die Südwestpresse erschien darüberhinaus heute der Artikel "Gemeinsam für Frieden".

Einen Bericht von der Dialogveranstaltung gab es auch bei Kybelines Weblog "Europäischen Werte" von Gastautor Reconquistar: "Dialog der Religionen: Was die Reutlinger Kleriker über die Grauen Wölfen nicht wissen möchten".

Liest man all die verschiedenen Berichte durch, hat man den Eindruck, dass es da eine Gruppe von Pfarrern bzw. Pfarrern im Ruhestand gibt, die zusammen mit einigen wenigen Gleichgesinnten auf Teufel komm raus der Öffentlichkeit das Bild eines friedlichen und toleranten Islams verkaufen wollen.

Die vereinigten Pfarrer bestehen unter anderem aus Pfarrer Wolfgang Hartmann, Pfarrer Albrecht Ebertshäuser, Pfarrerin Christina Hörnig, Eberhard Braun, Pfarrer i.R., Gerhard Oehlmann, Pfarrer i.R, Dekanatsreferent Thomas Münch und Norbert Brücken, Pastoralreferent von Sankt Peter und Paul.

In ihren Mitteln scheint die Gruppe nicht zimperlich zu sein: Gegner werden verunglimpft und, wo immer es geht, mundtot gemacht, ihnen wird Fundamentalismus, Fremdenfeindlichkeit, generelle Islamfeindlichkeit, magelnde Differenziertheit und ähnliches unterstellt. Mit den Fakten nimmt man es nicht so genau, sowohl was den Islam betrifft, als auch in der Auseinandersetzung mit dem Gegner.

Problematisches, wie etwa, dass die "Türkische Gemeinschaft Org.", den man zum Dialog geladen hat, vom Verfassungsschutz den grauen Wölfen zugeordnet wird, versucht man, wo immer möglich, zu vertuschen oder schönzureden.

Die versammelten Pfarrer und ihre Anhänger verfügen natürlich über beste Verbindungen zu Medien und Behörden, schließlich sind die großen Kirchen ja wer.

Freitag, 5. Februar 2010

Zahnärztin weist 16-jährigen mit Namen Cihad ab


Wie der GEA heute berichtet, hat eine Zahnärztin in Donaueschingen einem 16-jährigen Jungen "die Behandlung verweigert, weil er mit Vornamen Cihad heißt. Der Name bedeute «Heiliger Krieg», dies empfinde sie als Kriegserklärung an alle Nicht-Islamisten."

Der GEA schreibt dann weiter "Islamwissenschaftlern zufolge bedeutet der Name Cihad (arabisch: Dschihad) «Bemühen um die Religion» oder auch «Bemühen um das Gute».

Damit ist der GEA einer mittlerweile auch von Islamwissenschaftlern verbreiten Täuschung aufgesessen.

Natürlich ist ein im Islam so wichtiger Begriff wie Dschihad keineswegs eindimensional, und er wurde in der Geschichte durchaus auch einmal im übertragenen Sinne gebraucht, im Sinne des sogenannten "inneren Dschihad" zur Zügelung der Triebseele oder zum Erreichen nichtkriegerischer Ziele, aber das hat den Begriff keineswegs umgeprägt.

Das arabische Wörterbuch von Hans Wehr, das in der Islamwissenschaft bis heute als das maßgebliche gilt, weil es die Bedeutung der Wörter nach dem tatsächlichen Gebrauch verzeichnet und nicht nach dem, was Sprachakademien oder Islamwissenschaftler gern hätten, schreibt unter dem Sichwort Dschihad: "Kampf, heiliger Krieg gegen die Ungläubigen als religöse Pflicht".

Der amerikanische Islamwissenschaftler David Cook, der das mittlerweile zum Standardwerk gewordene Buch "Unterstanding Jihad" verfasst hat, schriebt auf Seite 40 diese Buches "internal jihad has no reality whatsoever - that it is a theoretical scholarly construct for which we have little to no practical evidence".

Die Encyclopaedie des Islam, deren erste Ausgabe auch auf deutsch erschien und von der gesamten internationalen Islamwissenschaft einschließlich so unumstrittener Gelehrter wie Ignaz Goldziher getragen wurde, schreibt unter dem ensprechenden Stichwort als Anfangssatz:

"Djihad, der "Krieg auf dem Wege Gottes", die Ausbreitung des Islam mit Waffengewalt, ist eine religiöse Pflicht für die muslimische Gemeinde im ganzen."

Und weiter unten zur oben zitierten Definition : "Natürlich verwerten moderne Bewegungen wie die sogenannte mu'tazilitische in Indien und die jungtürkische in der Türkei diese Auffassung und versuchen ihre Grundlagen wegzuerklären; doch die Masse der Muslime folgt noch jetzt der einmütigen Stimme der Vertreter des kanonischen Rechts.

Bis heute hat sich daran wenig geändert. Dschihad ist vor allem der bewaffnete offensive, aber auch der defensive Krieg der Muslime gegen Nichtmuslime. Man hat die entsprechenden Bestimmungen zwar in die unterste Schublade gelegt und hofft, dass sie dort möglichst nicht von denen enteckt werden, die sie nicht zur Kenntnis nehmen sollen, geändert hat man sie jedoch nicht.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Tochter lebendig begraben


Über einen besonders scheußlichen Mord in der Türkei, der wohl ein Ehrenmord war, berichtet heute der GEA. Im Süden Anatoliens, in der Kleinstadt Kahta, scheint eine Familie die 16-jährige Tochter lebendig begraben zu haben. Ein mögliches Motiv ist der angeblich Kontakte der Tochter zu Männern.

Vier Dialogveranstaltungen im Matthäus-Alber-Haus in Reutlingen


Unter der Überschrift "Christen und Muslime im Dialog - vier Begegnungen mit dem Islam" finden vom 22. Februar bis 22. März jeweils montags 20 Uhr Vorträge im Matthäus-Alber-Haus in Reutlingen statt.

Hier das Programm im einzelnen:

22. 2.: Wie sieht der Islam das Christentum? Gibt es einen Dialogauftrag im Islam?
Hussein Hamdan, Islam- und Religionswissenschaftler, Tübingen.

1. 3.: Aufklärung! – Ist es das, was dem Islam fehlt? Wer genauer hinsieht, entdeckt eine abenteuerliche Geschichte.
Dr. Hans-Volkmar Findeisen, Kultur- und Wissenschaftsjournalist, Stuttgart.

8. 3.: Islamischer Religionsunterricht: Welche Bildungs- und Erziehungslehren werden aus dem muslimischem Glauben vermittelt? Wie sehen die Lehrpläne aus?
Dr. Abdelmalik Hibaoui, Islamwissenschaftler, Imam und Beauftragter der Stadt Stuttgart für Kontakte zu Muslimen.

22. 3.: Das islamische Erwachen: Eine Bewegung in der Tiefe der Religion des Islam scheint im Gange zu sein. Wie ist es zu dieser Entwicklung gekommen? Woher rührt die Abkehr vom Westen und welche Verletzungen spielen eine Rolle?
Gerhard Simpfendörfer, Dekan i.R., Wüstenrot.

Veranstalter: Evangelische Bildung in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. Infos unter 07121 92 96-11

Hussein Hamdan hat übrigens eine eigene Homepage zum Thema Islam.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Arabisches Filmfestival in Tübingen


Arabisch ist zwar nicht gleich islamisch, aber wo es um Araber geht, sind meist die Muslime nicht weit.

Hier gibts mehr Informationen zu Filmfestival.

Die Mutter der in Reutlingen Ermordeten spricht


Die Bildzeitung bringt in einem Interview mit der Mutter der ermordeten Rosa M. neue Details zum Fall.

Neu erfähert man, dass Gökhan S. damals mit Messer und scharfer Pistole ins Elternhaus von Rosa M. eindrang, und dass er danach fünf Monaten in Untersuchungshaft saß.

Zudem prüft der Staatsanwalt, ob die junge Frau möglicherweise doch nicht freiwillig in das Hotel kam, in dem sie ermordet wurde.

Für die Muslime - gegen den Islam


Unter dieser Überschrift bringt es Frank A. Meyer in der Zeitschrift Cicero auf den Punkt: nicht der einzelne Moslem ist das Problem, auch nicht die Tatsache, dass es eine beachtliche Anzahl von Muslimen in Europa gibt, sondern der orthodoxe Islam, der mit Demokratie und Menschenerechten nicht vereinbar ist.

Neues zum Reutlinger Hotelmord


Wie das Schwäbische Tagblatt heute berichtet, war der 22-jährige Türke, der im Zusammenhang mit dem Mord festgenommen worden ist, kein unbeschriebenes Blatt.

Der junge Türke drang bereits im Februar 2009 bewaffnet in Großheppach in das elterliche Haus seiner damaligen Ex-Freundin ein. Verurteilt wurde er damals zu lediglich 120 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einem Anti-Aggressions-Training, das im Januar 2010 stattfinden sollte. Zu zwei Terminen erschien er jedoch nicht.

Dann geschah der Mord.

Die Zeitung berichtet, der junge Türke sei „offenbar umgetrieben von furchtbaren Eifersuchtsanwandlungen und Besitzansprüchen“. Wie das mit dem Besitz von Frauen aus orthodox sunnitischer Sicht ausschaut, darüber werde ich demnächst hier berichten.

Dienstag, 2. Februar 2010

Christen in der Türkei



Die islamisch geprägte Türkei will EU-Mitglied werden. Beitrittsbedingungen sind aus Brüsseler Sicht die Einhaltung der Menschenrechte und die Toleranz gegenüber anderen Religionsgemeinschaften. Hier ein Bericht von einem Besuch bei evangelischen Christen in Istanbul.

Christen in der Türkei

Bayrisches Sonntagsblatt

20-jähriger Türke ermordet 18-jährige Freundin im Hotel


Wie gestern der GEA berichtet hat, hat offensichtlich ein 20-jähriger Türke seine 18-jährige Freundin im einem Reutlinger Hotel, in dem sich die beiden für eine Nacht eingemietet hatten, erdrosselt.

Das hat alles nichts mit dem Islam zu, werden etliche sofort einwenden, aber ist das wirklich so? Was sagt der Islam zum Töten von Menschen?

Wer den Koran aufschlägt, wird schnell auf Stellen stoßen, die zum Töten auffordern, am bekanntesten ist der Schwertvers, aber es gibt unzählige weitere. Bemerkenswert ist auch der Vers 17 aus der Sure 8: "Und nicht ihr habt sie getötet, sondern Allah. Und nicht du hast jenen Wurf ausgeführt, sondern Allah..." In diesem Vers wird die Verantwortung an der Tötung von Ungläubigen von dem eigentlichen Täter fortgenommen und Allah zugeschrieben.

Solche Koranverse und die Tatsache, dass Mohammed und seine Gefährten auch tatsächlich recht häufig Menschen getötet haben, nicht nur in den verschiedenen Angriffskriegen, die Mohammed zur Eroberung der gesamten arabischen Halbinsel geführt hat, sollten einem zu Denken geben.

Auch Menschen, die sich bereits ergeben hatten, wurden dahingeschlachtet: so wurden alle Männer des jüdischen Stammes der Banu Qurayza, zwischen 600 und 900 Menschen insgesamt, nach der Gefangennahme hingerichtet.

Gegner, wie Ka’b ibn al-Aschraf, oder Kritiker, wie Asma bint Marwan, wurden im Auftrag Mohammeds von seinen Gefährten hinterrücks ermordet.

All das zeigt, dass es für Muslime kein allgemeines Tötungsverbot gibt: es kommt vielmehr darauf an, wer getötet wird. Die Tötung des Einen ist erlaubt, ja sogar verdienstvoll, die Tötung des Anderen verboten.

Die sunnitischen Rechtsgehrten haben all das Material aus dem Koran und der mündlichen Überlieferung (sunna) systematisiert und sind zu folgendem Ergebnis gekommen: Verboten ist das Töten von Muslimen, nur in drei Fällen ist es erlaubt: wenn ein Moslem vom Islam abfällt, wenn er Unzucht (zina) begangen hat, oder wenn er selbst einen Muslim getötet hat.

Tötet ein Muslim einen anderen, so kann die Familie entweder die Tötung des Täters oder ein Blutgeld (diyya) zum Ausgleich des Schadens verlangen. Handel es sich um eine Tötung innerhalb der Familie, beispielsweise wenn ein Bruder die Schwester tötet, kann das Familienoberhaupt die Tötung verlangen oder dem Täter vergeben, was beispielsweise bei sogenanten „Ehrenmorden“ normalerweise der Fall ist.

Das Töten von Nichtmuslimen ist grundsätzlich erlaubt, es sei denn, es handelt sich um Juden oder Christen, die sich unterworfen haben (dhimmis) und die sich jeweils für ein Jahr demütig (saghirun) durch die Zahlung einer Kopfsteuer (dschizya) aus eigener Hand (’an yadin) ein Lebensrecht erkauft haben. Auch Reisende können einen zeitlich befristeten Schutzstatus (musta'min) erwerben.

Nichunterworfene Nichtmuslime, sogenannte Harbis, haben keinerlei Rechte und können jederzeit sünd- und straflos niedergemacht werden, wie die Encyclopaedie des Islam schreibt. Frauen und Kinder sollten aber im Kriege verschont werden, da sie einen Teil der Beute darstellen und noch als Sklaven Verwendung finden können. Bei Frauen erlischt mit der Erbeutung praktischerweise jede bestehende Ehe. Als Sklavin kann sie von ihrem Besitzer jedezeit zum Geschlechtsverkehr gezwungen werden.

Zu welcher Gruppe gehört nun die Ermordete? War ihre Tötung erlaubt oder nicht?

Natürlich sehen nicht alle Muslime die Dinge durch die orthodox sunnitische Brille, vor allem Aleviten haben eine andere Sichtweise. Aber das orthodoxe Sunnitentum gewinnt in Deutschland, nicht zuletzt durch staatliche Fördermaßnahmen, wie der Deutschen Islamkonferenz und die Einführung von Islamunterricht an den Schulen, ständig an Boden.