Mittwoch, 3. Februar 2010

Neues zum Reutlinger Hotelmord


Wie das Schwäbische Tagblatt heute berichtet, war der 22-jährige Türke, der im Zusammenhang mit dem Mord festgenommen worden ist, kein unbeschriebenes Blatt.

Der junge Türke drang bereits im Februar 2009 bewaffnet in Großheppach in das elterliche Haus seiner damaligen Ex-Freundin ein. Verurteilt wurde er damals zu lediglich 120 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einem Anti-Aggressions-Training, das im Januar 2010 stattfinden sollte. Zu zwei Terminen erschien er jedoch nicht.

Dann geschah der Mord.

Die Zeitung berichtet, der junge Türke sei „offenbar umgetrieben von furchtbaren Eifersuchtsanwandlungen und Besitzansprüchen“. Wie das mit dem Besitz von Frauen aus orthodox sunnitischer Sicht ausschaut, darüber werde ich demnächst hier berichten.

7 Kommentare:

JoanBeaz hat gesagt…

So, da ist also ein junger Türke krimminell geworden und hat einen Mord begangen. Schrecklich in jedem Fall. Aber was hat das eigentlich mit Christen und Muslimen in Reutlingen zu tun? Eifersuchtsdramen im Zusammenhang mit Mord gibt es in der deutschen Landschaft zu Hauf und Besitzansprüche gegenüber Frauen ist was typisch männliches, nicht islamisch!

Gisela hat gesagt…

Hallo Joan Baez,

So einfach ist es glaube ich nicht! Das Geschlechterverhältnis ist nicht immer gleich, also keineswegs eine durch die Biologie bestimmte Konstante.

Wenn man sich heutige Gesellschaften weltweit anschaut und erforscht, wie es in der Geschichte gewesen ist, dann erkennt man sehr große Unterschiede.

Obwohl es natürlich immer auch individuelle Unterschiede gibt, ist vieles doch durch die Gesellschaft bestimmt. Je weniger eine Kultur dem Individuum Spielraum lässt, umso mehr.

Der Islam in seinen orthodoxen Formen ist nun etwas, das die ganze Kultur und Gesellschaft zutiefst durchdringt, und in einer ganz bestimmten, von Mohammed übermittelten Weise bestimmt.

Orthodoxer Islam vermittelt nicht nur Männern, das sie überlegen sind, er gestattet auch ganz ausdrücklich Gewalt gegen Frauen.

In Sure 4, Vers 34 des Korans heißt es beispielsweise: „Und wenn ihr fürchtet, dass eure Ehefrauen widerspenstig werden, dann ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie.“

Das wird von den Orthodoxen als Beweis (dalil) dafür gewertet, dass der Mann die Frau schlagen darf.

Nach dem Koran ist es dem Mann erlaubt nicht nur mit Ehefrauen Sex zu haben, sondern auch "denen, die seine rechte Hand besitzt" (Sure 4, Vers 3).

Im islamischen Kontext heißt das auch, dass er sie ganz konkret zum Sex zwingen, also vergewaltigen darf, auch dafür gibt es einen Vers, nämlich 223 in Sure 2.

Man kann das alles natürlich ignorieren oder anders interpretieren, der orthodoxe Islam, der überall in der islamischen Welt vorherrscht und auch in Europa immer stärker wird, tut dies aber nicht.

JoanBeaz hat gesagt…

Ja, ja, Sure4 Vers 34, kenne ich. Trotzdem, es gibt viel zu viele Männer, die glauben sie besitzen ihre Frau, wie ihr Auto, ihr Haus, ihr Boot, ihre Firma..... Und die Versuchung ist schon groß, das auszuleben, wenn die Gesellschaft die Frau immer noch da "schwache Geschlecht" nennt. Die armen irregeführten Männer!

Gisela hat gesagt…

Keineswegs will ich abstreiten, dass es auch außerhalb des orthodoxen Islams noch viel zu tun gibt. Da hast Du schon recht, liebe JoanBeaz.

Truth hat gesagt…

Ich möchte Euch in dieser Hinsicht widersprechen. Ich bin ein Christ der unter anderem Islamwissenschaften studiert hat. Die Auslegung der Koransuren die hier aufgeführt werden ist komplett falsch. Man muss immer die Sure als gesamtes betrachten.

Generell ist es im Islam dass die Frau einen sehr hohen Stellenwert hat und nicht geschlagen werden darf!

Was jedoch häufig missverstanden wird ist, dass viele Muslime Ihre eigene Religion nicht kennen. Sie leben nach der Tradition, die irgendwann jemand eingeführt hat. Dies hat nichts mit dem Koran zu tun. Dabei wissen Sie nicht das Sie im Sinne des Islams zu Sündern werden.

Jedoch möchte ich Bezug nehmen auf die grauenhafte Tat. Dies hat nichts mit dem Glauben zu tun, Bitte haltet diesen raus. Das ist ein Eifersuchtsdrama wie es Täglich in Deutschland passiert. Oder wollen wir vielleicht schreiben "2 Christen töten die eigene Familie in Eislingen um eine Homosexuelle Beziehung zu verheimlichen" oder wollen wir schreiben "Christin bringt Ihr Baby um" etc..

Die Religion spielt hier keine Rolle. Es sind MENSCHEN mit verschiedenen Nationalitäten die eine soziale Störung haben...

Gisela hat gesagt…

Liebe/r Thruth,

es freut mich sehr, wenn Deine persönliche Islam-Interpretation das Schlagen von Frauen verbietet und Du überdies der Meinung bist die Frau habe einen hohen Stellenwert im Islam.

Die gängige Interpretation von Sure 4, Vers 34, wie sie von der ganz großen Mehrheit der Rechtsgelehrten im sunnitischen Islam, aber auch in anderen Islamformen vorgenommen wird, ist jedoch eine andere:

Dort geht man davon aus, dass die Frau durchaus geschlagen werden darf. Fraglich ist nur wie stark und mit welchen Gegenständen.

Dazu gibt es eine Unzahl von Fatwas, die beispielsweise auf der Webseite des Instituts für Islamfragen abrufbar sind.

Der Glaubwürdigkeit von Aussagen wie Deiner oben ist es auch zuträglich, wenn dabei erwähnt wird, dass es sich um eine ganz persönliche Islam-Interpretation handelt, die stark von dem abweicht, was die große orthodoxe Mehrheit der Muslime denkt.

Anonym hat gesagt…

Biologismen, Erziehung und kulturelle Dimensionen vermischt ergeben dieses neurotische Bild eines Menschen.
Religion kann ein Grund sein, muss es aber nicht. In diesem Fall denke ich, spielte die religiöse Identität eine untergeordnete Rolle.
Vielleicht ist die Persönlichkeitsstörung durch die Religiosität der Eltern bedingt.

Wer das Geschlechterverhältnis in den Familien eknnt und versteht, weiß ganz genau, dass durch eine emotionale Assymetrie zwischen Maskulinum und Femininum ein verqueres Selbstbild der Geschlechter zustandekommt.

Wäre nur die islamische Religion der Auslöser inerster Instanz, dann würde man solche Taten nicht in Kreisen orientaler Christen finde, was man dort auch findet.

In der abendländischen Psychologie nannte man dies ekklesiogene Neurosen.